Karte (Kartografie) - Manneken Pis

Manneken Pis
Der Manneken Pis, auch (Klein) Julianeken oder auf französisch le Petit Julien genannt, ist eine Brunnenfigur eines urinierenden Knaben. Sie ist eines der Wahrzeichen der belgischen Hauptstadt Brüssel.

Die 61 Zentimeter hohe Bronzestatue an der Ecke rue de l’Étuve/Stoofstraat, rue des Grands Carmes/Lievevrouwbroerstraat und rue du Chêne/Eikstraat wurde 1619 von dem Brüsseler Bildhauer Jérôme Duquesnoy geschaffen. Das Motiv des wasserlassenden Knaben als Drolerie war zu dieser Zeit im Herzogtum Brabant schon seit Jahrhunderten bekannt. Schon für das 15. Jahrhundert ist das Standbild eines pinkelnden Jungen belegt. Die spätere Bronzefigur wurde wiederholt gestohlen und schwer beschädigt; die heutige Statue ist eine Kopie aus dem Jahr 1965.

Das Original soll im Kaufmannshaus Maison du Roi am Grand-Place/Grote Markt aufbewahrt sein. Während Forschungen zu einer Doktorarbeit über das Wahrzeichen kamen jedoch Zweifel an der Echtheit auf. Die ehemalige Studentin Geraldine Patigny vermutete, dass nach dem Diebstahl 1817 eine Kopie aufgestellt wurde. Die Statue wurde 2015 dahingehend genau untersucht und wird auf einem goldenen Sockel platziert ausgestellt.

Ein Text aus dem Jahr 1388 im Archiv der Brüsseler Kathedrale St. Michael und St. Gudula erwähnt bereits eine kleine steinerne Statue namens „Julianekensborre“ an einem Brunnen Ecke rue de l’Etuve und rue du Chêne. Zu dieser Zeit existierten in Brüssel sehr viele solcher Brunnen, die die Stadt mit Trinkwasser versorgten. Der Name „Manneken Pis“ tauchte erstmals um 1450 in Texten des Brüsseler Stadtarchivs auf.

Im März 2019 wurde bekannt, dass der Manneken Pis nicht wie die Mehrzahl der Brunnen über einen geschlossenen Wasserkreislauf verfügt, wovon fälschlicherweise ausgegangen wurde. Seit seiner Aufstellung im Jahr 1619 habe die Statue somit täglich zwischen 1500 und 2500 Liter Trinkwasser in den Kanal geleitet. Die Stadtverwaltung Brüssel reagierte mit der Schaffung eines geschlossenen Systems.

 
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Land (Geographie) - Belgien
Flagge Belgiens
Belgien (amtlich Königreich Belgien, ) ist ein föderaler Staat in Westeuropa. Es liegt zwischen der Nordsee und den Ardennen und grenzt an die Niederlande, Deutschland, Luxemburg und Frankreich. Belgien hatte im Jahr 2020 rund 11,6 Millionen Einwohner auf einer Fläche von 30.688 Quadratkilometern. Mit 378 Einwohnern pro Quadratkilometer zählt Belgien zu den am dichtesten besiedelten Staaten. Zum Vergleich: Belgien hat so etwas mehr Einwohner als das deutsche Bundesland Baden-Württemberg auf einer Fläche, die etwas größer als die Fläche des Bundeslandes Brandenburgs ist oder etwa 6/7 der Fläche des Bundeslandes Baden-Württembergs entspricht. Auch ist Belgien ein wenig dichter als Baden-Württemberg besiedelt. Der Grad der Urbanisierung Belgiens ist mit fast 98 Prozent der höchste in Europa. Brüssel ist die Hauptstadt und Sitz der belgischen Königsfamilie sowie Zentrum der größten Agglomeration. Die bevölkerungsreichste Stadt ist Antwerpen, gefolgt von Gent, Charleroi, Lüttich (Liège), Brüssel, Brügge (Brugge), Namur und Löwen.

Seit der Unabhängigkeit 1830 und Verfassungsgebung 1831 ist Belgien eine parlamentarische Erbmonarchie (siehe auch belgische Monarchie). Der Norden des Landes mit den Flamen ist niederländisches, der Süden mit den Wallonen französisches Sprachgebiet (vgl. Flämische und Französische Gemeinschaft). Die Region Brüssel-Hauptstadt ist offiziell zweisprachig, jedoch mehrheitlich frankophon bewohnt. Im deutschsprachigen Gebiet in Ostbelgien sind Standarddeutsch und westmitteldeutsche Mundarten verbreitet (vgl. Deutschsprachige Gemeinschaft).
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Stadtviertel - Land (Geographie)  
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